
Pressespiegel Prozess 25.8.2025

Sie sind einfach nicht zu fassen: Die Adbuster:innen, die immer wieder die Werbeplakate der Polizei mit Kritik versehen. Ein 29-jähriger Student war heute am Amtsgericht Tiergarten wegen Sachbeschädigung angeklagt. Cops wollten ihn auf Videos erkannt haben, wie er Plakate der Polizei mit Kritik an Gewalt und Rassismus ergänzte. Mit einer Kundgebung unter dem Motto: „110% Rassismus. 0% Kritikfähigkeit“ protestierte eine Soligruppe gegen die Kriminalisierung des Betroffenen. Das Gericht stellte das Verfahren nach ca. 90 Minuten Verhandlung nach StPO §153a gegen eine Spende von 900,00 Euro ein. Begründung: Geringer Sachschaden und der Verfolgungseifer der Cops ist irgendwie peinlich. Der Angeklagte freute sich: „Für die Zivilgesellschaft ist dies ein guter Tag; es ist nichts Falsches daran, die Polizei wegen Gewalt und Rassismus zu kritisieren!“
Der Angeklagte hat für den Prozess einiges zu sagen. Der folgende Text wurde im Gerichtssaal vorgelesen:
Im Fall um die veränderten Werbeposter am Alexanderplatz und am Ostbahnhof vom Juli 2024 führt die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Berlin Tiergarten gegen mich ein Verfahren.
Um 12 Uhr hat die Kundgebung vor dem Berliner Amtsgericht Tiergarten angefangen. Anlass ist der heute stattfindende Prozess gegen einen 29 jährigen Studenten, dem Adbusting mit Polizeiwerbung vorgeworfen wird. Erste Eindrücke:
Anlässlich eines morgen um 13.30 in Berlin am Amtsgericht Tiergarten in Saal A572 stattfindenden Gerichtsprozesses posierten Aktivist:innen aus Solidarität mit dem Angeklagten mit einem Banner vor einer Berliner Polizeiwache. Auf dem gelben Banner steht „110% Rassismus – 0 % Kritikfähigkeit“.
Am Montag den 25.8.2025 ist eine Person wegen Gedankenblasen auf Polizeiwerbepostern vor Gericht angeklagt. Im Juli 2024 haben Chaot:innen der Gruppe GdP Polizei Megalight Poster mit selbstkritische Gedankenblasen beklebt. Auf ihnen war zu lesen: „Ich bin diesen Rassist:innenladen leid“ und „Eigentlich sind wir bloß staatlich bezahlte Gewalttäter*innen“. Rundum den Angeklagten hat sich eine Soligruppe gebildet, von der die Antifawerkstatt teil ist.
Am 25.8. um 13:30 und am 6.11. um 11.45 ist Gerichtsprozess wegen polizeikritischer Adbustings am Amtsgericht Tiergarten im Saal A572. Wir möchten die angeklagte Person unterstützen! Zur Vorbereitung für den Termin veranstaltet die Werkstatt für antifaschistische Aktionen am Donnerstag, dem 21.8., ab 19h einen Tresen im ZGK. Wir freuen uns, euch dort und beim Gerichtsprozess zu sehen!
Die Werkstatt für antifaschistische Aktion lädt am Donnerstag, den 21.8. 19 Uhr monatlichen Tresen im ZGK in der Scharnweberstraße ein. Wir freuen uns die Türen für euch zu öffnen! Dieses Mal werden wir den Tresen der Antirepressionsarbeit widmen. Eine Person ist angeklagt. Ihm wird Adbusting mit Polizeiwerbung vorgeworfen.
Am Wochenende kaperten Aktivist*innen aus der Werkstatt für Antifaschistische Aktionen (w2a) eine Werbevitrine am Berliner Hauptbahnhof. In der Werbevitrine platzierten sie ein selbstgemachtes schwarz umrandetes Plakat. Es zeigt ein Foto und den Namen des kürzlich verstorbenen Pazifisten Rudi Friedrich. Außerdem findet sich auf dem Plakat der Sterbemonat und die Internet-Adresse der Kampagne „Object War!“ „Diese Kampagne zur Unterstützung von Kriegsdienstgegner*innen vor allem aus Russland, Ukraine und Belarus hatte Rudi in den letzten Jahren massiv voran getrieben“, erklärt Kai N. Krieger, Sprecher*in der Aktiven aus der Werkstatt für Antifaschistische Aktionen: „Wir denken, es hätte ihm gefallen, dass Menschen ihm die letzte Ehre erweisen, indem sie auf seine politischen Inhalte hinweisen.
In Barcelona findet Ende November der Welt-Kongress der Organisation „War Resisters International“ statt. Da wollen wir hin! Deswegen fahren wir am Mittwoch, den 26. November 2025 mit dem Zug über Paris nach Barcelona. Zurück geht es eine Woche später am Mittwoch, den 3. Dezember mit dem Nachtzug. Zum Programm tragen wir ein Internationales Jugendforum und Workshops zu kreativen Aktionen gegen Militär-Werbung bei.