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Veteranentag: Mit Adbustings der Bundeswehr die Deutungshoheit klauen

Bundesweit Adbustings gegen die Bundeswehr in den Innenstädten? Das plant das Antimilitaristische Aktionsnetzwerk in der DFG-VK für den 15. Juni 2025. Die Bundeswehr plant für diesen Tag den „Veteranentag“. „Landauf, landab planen die Naziprepper vom Reservistenverband deshalb Feierlichkeiten“ sagt Kai N. Krieger, Sprecher*in des Antimilitaristischen Aktionsnetzwerks in der DFG-VK: „Mit Adbustings in den Innenstädten wollen wir der Bundeswehr die Deutungshoheit streitig machen.“

Die Gruppe stellt Plakate für Werbevitrinen zur Verfügung. Die Plakate sind im Design der Bundeswehr gehalten. Die Slogans kritisieren den Veteranentag als „Nazipreppertag“. Und das sei nicht eimal verboten, behauptet die Gruppe. „Alle, die mitmachen wollen, können die Plakate unter jugend@dfg-vk.de bestellen!“ freut sich Kai N. Krieger.

Werbevitrinen kapern
Der „Veteranentag“ ist ein guter Anlass, um gemeinsam mit vielfältigen Aktionen den Propagandatag der Militärs als „Naziprepper-Tag“ zu entarnen. Das Antimilitaristische Aktionsnetzwerk will bundesweit in den Innenstädten Werbevitrinen kapern. Das geht mit einfachen Rohrsteckschlüsseln aus dem Baumarkt.

In die gekaperten Werbevitrinen wollen die Aktivist*innen unerlaubt eigene Poster hinein schmuggeln. Diese drucken sie im bekannten Tarnfleck-Kasten-Design der Bundeswehr. Die Sprüche lauten: „Abhängen mit Nazi-Preppern?“ und „Deutscher Mix: Nazis, Patronen, Einzelfälle.“ Darüber prangt ein pinker Störer mit der Aufschrift „Nein zum Veteranentag!“ samt QR-Code und der Netzadresse jugend.dfg-vk.de

Die Deutungshoheit klauen
Die Poster im Bundeswehr-Design machen aus dem Veteranentag einen „Nazipreppertag“. So machen sie der Bundeswehr die Deutungshoheit streitig. „Wir lassen die Bundeswehr am 15. Juni nicht einfach so mit Flugshows und Panzer-Hüpfburgen davon ablenken, dass sie ein mörderischer und sexistischer Verein ist, in dem sich Nazis munter tummeln“ erklärt Kai N- Krieger: „Am 15. Juni 2025 wollen wir aufzeigen, dass eine Welt ohne Militär möglich und nötig ist.“

Mitmachen?
Du und Deine Gang möchten mitmachen? Gerne schicken wir euch die Poster kostenlos zum Aufhängen per Post zu. Hier könnt ihr die Poster bestellen: jugend.dfg-vk.de

Veteranentag?
Den Veteranentag hat der Bundestag im Jahr 2024 beschlossen. Der Veteranentag ist ein Ergebnis des Lobbyismus der sogenannten Veterenanverbände. Das sind die Interessensvertretungen der Soldaten, die in Afghanistan Krieg geführt haben. Diese Soldatinnen haben viel Geld dafür bekommen, dass sie für deutsche Großmachtsinteressen in Afghanistan auf Menschen schießen.

Jetzt wollen ihre Söldner:innenseelen auch noch gesellschaftlichen Dank und Anerkennung. Schaut man sich auf den Webseiten der Veteraninnenverbände die Bilder der Events an, gewinnt man den Eindruck, dass sich da bestenfalls ein sehr skurriles Heldentum, Totenkult, vermutlich aber Schlimmeres zusammenbraut: „Deswegen nennen wir ihn Nazipreppertag!“ sagt Kai N. Krieger.


Was ist geplant?
In Berlin ist für das ganze Wochenende ein Fest auf der Reichstagswiese geplant. Mindestens die Landesregierungen von Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen haben bereits angekündigt, in ihren Landeshauptstädten Kiel, Hamburg und Hannover ebenfalls Volksfeste veranstalten zu wollen. Eine Karte mit den uns bisher bekannten 75 Veranstaltungsorten gibts hier (Stand: 11.5.2025).


Vorbild „Tag ohne Bundeswehr“
Wie einer solchen massiven gesellschaftlichen Mobilisierung wie dem Veteranentag auch mit viel zu wenigen Ressourcen erfolgreich begegnen kann, zeigte 2021 beispielhaft die Kampagne „Kein Tag der Bundeswehr!“ Mit nur zehn Wochen Vorlaufzeit und einem gelungen Aufruf mobilisierten die Aktiven der Kampagne bundesweit in 18 Städten zu Aktionen. Die Kampagne stellte dafür satirische City-Light-Poster im Design der Bundeswehr zur Verfügung, um statt des Tages der Bundeswehr einen Tag ohne Bundeswehr zu feiern und die Abschaffung des Militärs zu fordern.


Der Bundeswehr die Show gestohlen
Der Coup gelang: Alle beteiligten Gruppen verzeichneten Reichweitenrekorde, bundesweit berichteten Medien, #Adbusting trendete bei Twitter… In Berlin sorgten die Proteste dafür, dass die Bundeswehr ihre Pläne für 2022 zuerst hinter Stacheldraht und Beton in eine Kaserne verlagerte und ab 2023 ihre Hauptstadt-Träume vorerst ganz beerdigte.

Verboten?
Das Kapern von Werbevitrinen und das Hineinhängen von eigenen Postern ist nicht nicht strafbar, wenn man nichts klaut oder beschädigt. Genau erklären tut das hier die Kampagne „Kein Tag der Bundeswehr 2022″. Das Bundesverfassungsgericht erklärte außerdem eine Hausdurchsuchung wegen Adbusting für illegal. „Trotzdem musst Du mit Stress rechnen“ sagt Kai N.Krieger: „Denn Rechtsstaat bedeutet, dass den wichtigen Leuten Recht recht schnell legal, illegal: scheißegal ist, wenn man sie erfolgreich ärgert.“

Disclaimer: Kein Raum für Rechtsoffenheit
In Teilen der Friedensbewegung ist Antifaschismus leider keine selbstverständliche Position. Viel zu viele Friedensbewegte haben kein Problem damit, selber munter mit Rechten abhängen. Deswegen zum Schluss einmal der Disclaimer: Wer z. B. gerne mit „dieBasis“ kumpelt oder findet, findet dass es in der AfD „auch ganz vernünftige Leute“ gäbe, mit denen man „gut zusammenarbeiten“ könnte oder mit Antisemitismus kein Problem hat der*die bleibe am 15. Juni bitte einfach zuhause. „Ihr müsst nicht ausgerechnet mit eurem anti-emanzipatorischem Scheiß unseren Aktionstag ruinieren!“ findet sagt Kai N. Krieger.

Wer ist das Antimilitaristische Aktionsnetzwerk in der DFG-VK?
Das Antimilitaristische Aktionsnetzwerk ist eine Vernetzung von Engagierten in der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsgegner*innen. Es ist aus dem Jugend-Netzwerk der DFG-VK hervorgegangen. Das Netzwerk eint die Ablehnung des Militärs, die Lust auf wilde kreative Aktionen und ein rotzfrecher Umgang mit Autoritäten. Auch in den eigenen Reihe: Das Engagement des Netzwerkes gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die selbstkritische Thematisierung von Antisemitismus, Sexismus und Rassismus auch in den eigenen Reihe stößt in der DFG-VK und in der Friedensbewegung vor allem auf Ablehnung.

Mehr Infos:
Hintergründe zu den Nazipreppern aus den Veteranenverbänden:
https://antifawerkstatt.noblogs.org/post/2025/05/09/schiessen-saufen-abhitlern-die-veteranen-vereine-hinter-dem-veteranentag/


Die Adbusting-Poster zum Naziprepper-Tag bestellen:
Bitte eine E-Mail an jugend@dfg-vk.de


Aktionsaufruf: Den Veteranentag enttarnen!
https://jugend.dfg-vk.de/aktionsaufruf-den-veteranentag-als-naziprepper-tag-enttarnen/


Wo finden überall Feierlichkeiten zum Veteranentag statt?
https://jugend.dfg-vk.de/orte-an-denen-der-veteranentag-sattfindet/


Wie gehen Werbetrinen auf?
https://de.indymedia.org/tutorial/27605

https://adbustingschluesseldienst.noblogs.org/

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