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Mobi-Adbustings für den Naziprepper-Tag: The making-of!


Adbusting-Poster gegen den Veteranentag selber machen? Aktive aus der Werkstatt für Antifaschistische Aktionen (w2a) haben es getan! Denn der als „Veteranentag“ getarnte Naziprepper-Tag droht am 15. Juni mit Feierlichkeiten in über 70 Städten über die Republik zu rollen. „Zeit, gegen die Militarisierung des öffentlichen Raumes mobil zu machen!“ finden die Aktiven aus der Werkstatt für Antifaschistische Aktionen.

Deshalb verschafften sie sich Werbeplakate. Diese bastelten sie nach einem Workshop über die Bundeswehr und warum da immer die Nazi-Einzelfälle auftauchen in einer gemeinsamen Bastelsession um und ergänzten neue Slogans. Diese Slogans legen den abgebildeten Werbesubjekten Kritik am „Veteranen-Tag“ in den Mund:

Plakate mit Menschen
Für ihre Aktion verwendeten die Chaot*innen bevorzugt Plakate, die Menschen oder Gesichter zeigen. Den Modells des Bekleidungskonzerns H&M legten sie mit Hilfe einer Sprechblase den Satz: „Veteranentag? Bundeswehr? Finden wir Scheiße!“ in den Mund. „Veteranentag? Bundeswehr? Ohne mich!“ sagt auf diese Weise auch die Abbildung eines Charakters aus der Disney-Fernsehserie „Shogun“. Die Werbeplakate für „Shogun“ zeigten auch einen Samurai auf einem Pferd, der einer Armee voraus reitet. Sein Pferd sagt nun: „Veteranentag? Bundeswehr? Das ist so 1600…“

Bundeswehr? Call of Duty?
Besonders perfide: Die Chaot*innen klauten Werbeplakate für das Ballerspiel „Call of duty: Black Ops 6“. Auf dieses Poster klebten sie Logos der Bundeswehr und einen Totenkopf. Der Slogan kündigt statt des Erscheinen des Spiels nun „Nazi-Prepper-Tag: 15.6.2025“ an. Hier sind Irritationen vorprogrammiert: „Viele werden dies auf den ersten Blick für echt halten“ sagt Kai N. Krieger, Sprecher*in der Aktiven aus der Werkstatt für Antifaschistische Aktionen (w2a). Denn: „Die Bundeswehr lehnt ihre Designs doch auch regelmäßig an die Optik von Werbeplakaten von Spielehersteller*innen an.“

Was ist der Veteranentag?
Der Veteranentag findet am 15. Juni bundesweit statt. Die Bundeswehr wird sich an dem Tag landauf landab selber feiern. „Zusammen mit dem Antimilitaristischen Netzwerk in der DFG-VK rufen wir da zu Protesten gegen den Nazipreppertag auf!“ sagt Kai N. Krieger. „Unser Aktionsvorschlag: Mit Adbustings in den Innenstädten den Bundis die Deutungshoheit klauen!“

How to?
Du und deine Gang möchten selber solche Adbustings mit Werbung gegen die Bundeswehr machen? Geht mit offenen Augen durch den Nahverkehr. Wenn ihr ein Plakat seht, das euch gefällt: Entwickelt eine Idee. Wie soll es aussehen? Was soll drauf stehen? Je mehr ihr bei eurem Adbusting vom originalen Poster erhaltet, desto besser. Schaut auch die abgebildeten Personen auf dem Bild an: Versucht, einen Bezug herzustellen. Überlegt euch einen Slogan, der zur Stimmung der abgebildeten Person passt. Dabei hilft es, die Körperhaltung der Abbildung mit dem eigenen Körper zu spiegeln. Oder stellt einen Bezug zum abgebildeten Produkt her. Oder, oder, oder: Euch fällt bestimmt noch viel mehr ein.

Poster besorgen, Schlüssel, Vitrinen öffnen
Falls ihr keine bessere Quelle für Werbeplakate habt, könnt ihr hier erfahren, wie sich Werbevitrinen öffnen lassen:

https://de.indymedia.org/tutorial/27605

Hier ist eine Karte, die zeigt, in welcher Stadt ihr welchen Schlüssel braucht:

https://adbustingschluesseldienst.noblogs.org/

Wir sind so paranoid, das wir von Anfang an Handschuhe benutzen. Die Cops haben schon mehrmals Adbustings auf Fingerabdrücke und DNA-Spuren untersuchen lassen:

https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/hausdurchsuchung-nach-adbusting-jurastudentin-verfassungsbeschwerde-strafbar-diebstahl-sachbeschdigung-urheberrechtsverletzung

Du möchtest Dir kein Poster ausleihen? Wie man die selber macht, erklären wir hier:

https://antifawerkstatt.noblogs.org/post/2024/11/23/war-resisters-wellcome-the-making-of/

Wie anfangen?
Jetzt hast Du Poster, und weißt, was Du neues drauf schreiben oder malen möchtest. Dazu hilft es, erst mal alle unnötigen Bilder, Schriften, Elemente auf dem Poster mit einer passenden Farbe zu überdecken.

Dazu nimmst Du eine Spraydose. Übersprühe einfach alles, was weg soll. Mache das mit allem Postern in einem Arbeitszug. Die Farbe muss trocken, damit Du sie beim weiter arbeiten nicht verschmierst und die Lösungsmittel aus Pump-Stiften sie nicht wieder anlöst. Vermeide Farbseen: Je mehr Farbe du drauf knallst, desto länger dauert das trocknen! Und beachte unsere Poster: Es reicht sehr wenig Farbe, die nichtmal deckt, damit Auge und Gehirn das Übermalte ignorieren und sich auf die neue Oberfläche fokusieren.

Den richtigen Farbton treffen?
Wenn es dir wichtig ist, den richtigen Farbton zu treffen, mache ein digitales Foto. Öffne es in einem Bildbearbeitungsprogramm. Suche das Tast-Werkzeug. Taste auf die Farbe die du brauchst. Jetzt sollte es irgendwo eine Möglichkeit geben, dir den Farbwert anzeigen zu lassen. Schreibe den auf. Gehe damit in das Farbgeschäft deiner Wahl (unseres: L5), zeige den Farbcode, kaufe die richtige Farbe.

Bitte achte an dieser Stelle kurz auf den unteren Bereich der „Shogun“-Poster: Sei ehrlich- Dir fällt jetzt erst auf, dass das Blau aus der Sprühdose gar nicht das richtig perfekt passende Blau ist, sondern ganz schön daneben. Du merkst: Du musst den Farbton gar nicht perfekt treffen. Ungefähr reicht. Und wir tragen auch dabei Handschuhe.


Neue Buchstaben malen?
Jetzt brauchen wir neue Buchstaben. Die kannst Du entweder direkt mit Abtönfarbe oder Pumpstiften aufs Poster malen. Überleg Dir, ob Du die Buchstaben mit einer Umrandung nachschärfen möchtest. Oft wird die Schrift dadurch besser lesbar.


Falls es ganz sauber aussehen soll oder Dir die Übung fehlt, weil Du im Kindergarten lieber was anderes gemacht hast als Basteln kannst Du die Buchstaben mit Lineal und Geodreick vormalen:


Ein gutes Erklärbären-Video, wie man schöne Poster malt, gibt es hier:

https://www.youtube.com/watch?v=SgNBVrO2PCQ

Neue Buchstaben kleben?
Du kannst auch ganze Buchstaben aus Papier ausschneiden und aufkleben. Die klebst Du mit Express-Holzleim auf die Poster. Wir haben viele Kleber ausprobiert: Sie brechen beim engen zusammen Rollen der Poster. Deswegen Holzleim.



Überkleber machen?
Oder Du bastelst passende Überkleber so wie wir in diesem Beispiel. Das hat den Vorteil, das Du recht wenig ausschneiden und kleben musst. Papier deckt außerdem gut und ist im Vergleich zu Farbe recht preisgünstig. Die Überkleber klebst Du auch mit Express-Holzleim auf die Poster. Lasse die Poster eine Nacht durchtrocknen.


Auf die Straße bringen?
Jetzt müssen die Poster nur noch wieder auf die Straße in die Werbevitrinen. Dazu klebst Du doppelseitiges Klebeband auf die Rückseiten. Ziehe die Schutzfolie ab und klebe sie wieder auf. Knicke ein Ecke um. So bekommst Du während der Aktion auch mit Aufregung und Adrenalin im Blut die Schutzfolie ab. Dann rolle die Plakate eins nach dem anderen auf und stopfe sie nacheinander in einen Zeichen-köcher. So kannst Du die Plakate bequem transportieren und an der Werbevitrinen jeweils das innerste Plakat einzeln aus dem Köcher holen.-


Zu anstrengend?
Euch ist das Basteln zu anstrengend oder zu kreativ? Beim Antimilitaristsichen Aktionsnetzwerk in der DFG-VK kannst Du fertige Plakate gegen den Naziprepper-Tag bestellen:

https://antifawerkstatt.noblogs.org/post/2025/01/30/unser-aktionsvorschlag-mit-adbustings-am-nazipreppertag-die-deutungshoheit-klauen/

Was ist die Werkstatt für Antifaschistische Aktionen (w2a)?
„Um dem rechten Beat der Gesellschaft etwas entgegen zu setzen, haben wir die Werkstatt für antifaschistische Aktionen gegründet“ erklärt Kai N. Krieger. „Denn Antifaschismus ist Handarbeit – bei uns mit Schere, Kleber und Papier.“ Die in der Werkstatt Aktiven machen kreative Aktionen, um antimilitaristische Positionen in die Öffentlichkeit zu bringen. „Um unsere Position innerhalb der Friedensbewegung klar zu machen: Wir glauben, dass die Ursache des Krieges in der Ukraine im Kreml sitzt und unsere Gefühle zu Israel sind nicht von Hass und Antisemitismus geprägt“ sagt Kai N. Krieger: „Gegen Verharmlosung von Angriffskriegen, gegen jede Form von Antisemitismus ohne dabei rassistische Narrative zu bedienen!“

Mehr Infos zur Werkstatt für Antifaschistische Aktionen (w2a):

https://antifawerkstatt.noblogs.org/


Do. 1.5.-So. 4.5: Skillshare für Kreativprotest gegen die Bundeswehr:
https://antifawerkstatt.noblogs.org/post/2025/03/23/skillshare-fuer-kreativprotest-gegen-die-bundeswehr/


„Den Bundis die Deutingshoheit klauen!“ Adbusting-Aktionsvorschlag für den Nazipreppertag am 15. Juni:

https://antifawerkstatt.noblogs.org/post/2025/01/30/unser-aktionsvorschlag-mit-adbustings-am-nazipreppertag-die-deutungshoheit-klauen/

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