
Ein Totenkopf? So hatte sich die Bundeswehr das mit der Werbung in der TU Berlin sicher nicht vorgestellt. Seit Anfang der Woche sucht dort der bundeswehr-eigene IT-Dienstleister BWI mit Plakaten im Hauptgebäude Nachwuchs-Mörder*innen. „Doch nicht mit uns!“ dachten sich einige Aktive aus der Werkstatt für Antifaschistische Aktionen (w2a). Sie beklebten die Plakate mit einem Totenkopf. Diesen ergänzten sie um einen schwarz-weißen Warnhinweis, wie er auf den Verpackungen von Tabak-Produkten zu finden ist. Der Hinweis lautet: „Militär schadet ihrer Gesundheit und der ihrer Mitmenschen.“

Irreführende Plakate
Die Plakate des BWI haben nicht das klassische Design der Bundeswehr. Statt in Tarnfleck sind sie sind pink-violett gehalten. Die Slogans erinnern an Werbung für duale Master-Studiengänge in der Wirtschaft. Die Information, dass der Urheber das deutsche Militär ist, steht nur sehr klein auf den Postern. „Den wenigsten Hochschulangehörigen dürfte aufgefallen sein, wer da wirbt“ sagt Kai N. Krieger. „Deswegen haben wir die Plakate mit einem Totenkopf bis Kenntlichkeit entstellt!“

Augen auf!
Die Aktiven der Werkstatt für Antifaschistische Aktionen (w2a) korrigierten alle Militär-Plakate im Hauptgebäude, der Chemie, der Hauptmennsa und dem EB. „Wenn ihr in weiteren Gebäuden auch Militär-Plakate seht, kümmert euch bitte drum!“ appeliert Kai N. Krieger. Die Plakate befinden sich in Klapprahmen. Diese lassen sich mit bloßen Händen öffnen. „Schickt uns gerne Fotos von euren Aktionen an w2a@riseup.net!“

Was ist BWI?
Die Firma BWI gehört zu 100% der Bundesregierung. Sie wurde gegründet, um für die Bundeswehr Internet zu machen (BWI). Wer dort arbeitet oder studiert, trägt maßgeblich dazu bei, dass die Mordmaschine Militär wie geschmiert läuft. Darüber hinaus versucht sich das BWI auch in Forschung zu Drohnen und hybrider Kriegsführung. Dafür hat das BWI extra einen „Cyber Innovation Hub“ nahe der TU in der Franklinstraße 10 gegründet:
https://werbungabruesten.noblogs.org/2022/12/23/antimilitaristischer-adventskalender-klebt-kotz-smiley-beim-cyber-innovation-hub-der-bundeswehr/
Bundeswehr-Werbung stoppen
Wer ist für die Militär-Werbung verantwortlich? Das Studierendenwerk Berlin-Brandenburg stoppte bereits 2017 nach Protesten von Studierenden und Apellen der Studierendenparlamente von HU und FU das Werben für die Bundeswehr. Für die aktuelle Werbung in der TU Berlin ist die Firma „Deutsche Hochschulwerbung und -vertriebs GmbH“ aus Siegen verantwortlich. An der TU hat die „Deutsche Hochschulwerbung“ eine Geschäftsstelle im Reuleaux-Haus (SE-RH (105) Raum 116A). „Auch hier haben wir uns kurz mit Stickern vorgestellt“ erklärt Kai N. Krieger. „Denn Werben fürs Sterben ist auf Dauern kein gutes Geschäft!“
Was ist die Werkstatt für Antifaschistische Aktionen (w2a)?
„Um dem rechten Beat der Gesellschaft etwas entgegen zu setzen, haben wir die Werkstatt für antifaschistische Aktionen gegründet“ erklärt Kai N. Krieger, Sprecher*in der Werkstatt für Antifaschistische Aktionen (w2a). Antifaschismus sei Handarbeit – bei der w2a mit Schere, Kleber und Papier. „Wir machen kreative Aktionen, um antifaschistische Positionen in die Öffentlichkeit zu bringen“ erklärt Kai N. Krieger weiter.

Mehr Infos zur Arbeit der w2a:
Blog der Werkstatt für Antifaschistische Aktionen (w2):
https://antifawerkstatt.noblogs.org/
Danke, Antifa-Werkstatt! Die taz über unsere Aktionen:
https://taz.de/Veteranentag-in-Berlin/!6091226/
Selbstverständnis in der der w2a:
https://antifawerkstatt.noblogs.org/selbstverstaendnis/
Falls Du mitmachen möchtest bei kreativen Aktionen gegen Militär-Werbung, trete bitte gerne per Mail mit uns in Kontakt: w2a@riseup.net